Seit 2004 wurden am Pilotstandort Ketzin (ca. 25 km westlich von Berlin) im Rahmen verschiedener nationaler und internationaler Projekte wissenschaftliche Untersuchungen zur geologischen CO2-Speicherung im tieferen Untergrund durchgeführt. Die jeweiligen Prozesse während der CO2-Einspeisung sowie die darauf folgende Ausbreitung des CO2 innerhalb des Speicherhorizonts waren von besonderem Interesse. Durch ein umfassendes Monitoring-Programm wurden Daten erfasst und dokumentiert. Die Daten dienen letztlich auch der Sicherheit des Speicherkomplexes und der Umwelt. Die Koordination dieser Arbeiten erfolgte durch dasDeutsche GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam. Die Aufsicht für sämtliche Projekte führte das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) in Cottbus. Auch die Stadt Ketzin/Havel hat von Anfang an das Gesamtprojekt unterstützt.
Insgesamt wurden in den Jahren 2007, 2011 und 2012 fünf Bohrungen abgeteuft (siehe Luftbild und Profilschnitt). Für die CO2-Speicherung geeignete Gesteine fand man in 630 bis 650 m Tiefe. Hierbei handelt es sich um poröse Sandsteinschichten, die das CO2 wie ein Schwamm in ihren Poren aufnehmen können.
Die CO2-Einspeisung selbst wurde seit dem 30. Juni 2008 vom GFZ betrieben und am 29. August 2013 beendet. Während dieser Periode wurden 67.271 t CO2 im Reservoir gespeichert.
In Ketzin liegen die Gesteinsschichten in der Tiefe nicht horizontal, sondern aufgewölbt vor (siehe Profilschnitt). Das CO2 wurde an der Südflanke dieser Aufwölbungsstruktur in 630 bis 650 m Tiefe in den Speicherhorizont eingebracht. Hierfür diente die Bohrung Ktzi 201, welche neben den anderen tiefen Bohrungen (Ktzi 200, 202 und 203) auch zur Beobachtung der CO2-Ausbreitung verwendet wird.
Abgedichtet werden die Speichergesteine von etwa 165 m mächtigen überlagernden Tonsteinen. Diese Abdichtung sichert zusammen mit der Aufwölbungsstruktur eine kontrollierte und begrenzte Ausbreitung des CO2. Die flachere Bohrung P300 endet direkt über diesen Deckschichten und dient zur Überwachung ihrer Dichtigkeit.
Die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Ketzin erfolgten im Rahmen nationaler (BMBF, BMWi) und europäischer Projekte (EU: 6. und 7. Forschungsrahmenprogramm).